
EAN: 9783518425787

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Ist Literatur im exterministischen 20. Jahrhundert in dem Tod ein Meister aus Deutschland geworden ist noch möglich? Ist ihre Daseinsberechtigung entfallen da nach Auschwitz jede kulturelle Produktion nur Ausdruck der Barbarei sein kann? Ist Literatur gerade wegen der Gräueltaten notwendig gar unumgänglich? Welcher Verfahren hat sich solche Literatur zu bedienen? Diese Fragen verfolgt der Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 2016 in seinen poetischen Untersuchungen und hat eine ebenso knappe wie weitreichende Antwort parat: durch Detailarbeit am Material der Realität wie der Literatur. Marcel Beyer verfährt bei seinen Erkundungen des Status von Literatur nach dem Ausschlussprinzip: das Radio funktioniert als notwendigerweise eindimensionales Medium das Kino tritt stets im Gewand der Inszenierung auf und ist bekanntlich genauso manipulierbar wie die Fotografie. Im selben Maße wie die überlieferten Zeugnisse der Quellenkritik bedürfen ist für die Dokusoap eine Kritik der in der Regel anmaßenden Zeitzeugen notwendig. Weit entfernt von jeder Regelpoetik oder den Creative-Writing-Ratschlägen ist die poetische Bilanz die analytisch essaysistisch wie erzählerisch verfährt von Marcel Beyer ernüchternd: eine Literatur ohne Reflexion auf deren Entstehung und zeitgenössischen Tendenzen ist nicht zu haben. Und ist für Marcel Beyer-Leser ermutigend: Dieser Autor beherrscht solche Forderungen der Vergangenheit und der Jetztzeit mit Nachdruck und dem notwendigen Spiel.
Produktinformationen zuletzt aktualisiert am
20.03.2025 um 11:53 Uhr
20.03.2025 um 11:53 Uhr
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9783518425787
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