EAN: 9783658486129

Bilder-Quelle: averdo
„Attentäter seit Jahren psychisch auffällig – Terror Wahnsinn oder beides?“ Immer wieder finden nach einem Attentat solche und ähnliche Überschriften mit Hinweisen auf extremistische Denkmuster und eine Vorgeschichte mit psychischen Auffälligkeiten ein (zeitlich begrenztes) breites mediales öffentliches Interesse. In der Wissenschaft beschäftigt man sich schon seit längerem mit verschiedenen Faktoren welche zu Extremismus führen können. Einer dieser Faktoren ist die Psyche des Menschen wobei es wichtig ist hier sauber zwischen der menschlichen Psyche einerseits und psychischen Auffälligkeiten und Erkrankungen andererseits zu unterscheiden denn Letztere sind nicht in jedem individuellen Radikalisierungsprozess relevant. Dem Zusammenhang von Radikalisierung Extremismus und psychischen Erkrankungen gilt jedoch ein zunehmendes Interesse der Forschung und in der Praxis werden Psychotherapeut*innen zunehmend zu wichtigen Akteur*innen des Ausstiegs- und Distanzierungsbereiches. Nach einem Attentat bei dem der Täter*die Täterin stirbt oder im Rahmen der Strafverfolgung schweigt lassen sich oft nur retrospektiv Zusammenhänge und Ursachen rekonstruieren und vieles bleibt im Bereich der Vermutung. Einen Einblick in das aktuelle Verhalten und (innerpsychische) Erleben von radikalisierten Personen können hingegen Berater*innen von Distanzierungs- und Ausstiegsprogrammen bekommen: entweder bereits in der Phase der Radikalisierung bzw. der Zugehörigkeit zu extremistischen Gruppierungen indirekt durch Angehörige oder während des Distanzierungsprozesses in der direkten Beratung der Indexklient*innen. Immer wieder begegnen die Berater*innen dabei Menschen die sie als psychisch belastet einschätzen. Die Distanzierungsberatung und die Psychotherapie bilden somit eine wichtige Schnittstelle. Die Ausgestaltung dieser Schnittstelle wird von den Berater*innen teils als herausfordernd wahrgenommen und ist in der wissenschaftlichen Literatur bisher nicht ausreichend reflektiert worden. Diese Forschungslücke wird dieser Sammelband schließen. Er vereint Erkenntnisse pädagogischer therapeutischer und behördlicher Praxis sowie wissenschaftlicher Reflektion. Und kombiniert die analytische Betrachtung von psychisch auffälligen Klient*innen mit der vertieften Diskussion von Good-Practice-Beispielen aus Fachberatung und Traumatherapie. Ziel dieses Sammelbandes ist es einen Transfer zwischen Wissenschaft und Beratungspraxis sowie zwischen pädagogischen und therapeutischen Ansätzen zu ermöglichen. Daher werden sowohl Patient*innen der Psychotherapie mit extremistischen Einstellungen als auch Klient*innen der Distanzierungsberatung mit psychischen Auffälligkeiten mitgedacht. Der Phänomenbereich Islamismus bildet hierbei den Rahmen aber auch phänomenübergreifende Perspektiven sind aufschlussreich. Die Herausgeber*innen Dr. Vera Dittmar ist wissenschaftliche Leitung der Forschungsstelle Deradikalisierung (FORA) bei IFAK e.V.  Thomas Mücke ist Dipl.-Pädagoge und Dipl.-Politologe. Er ist Gründer und Geschäftsführer von Violence Prevention Network.
Produktinformationen zuletzt aktualisiert am
11.12.2025 um 07:19 Uhr


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9783658486129
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Fachbücher, Lernen &

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